Auszug aus der Chronik
der Freiwilligen Feuerwehr Bad Feilnbach
Die Entstehung und Entwicklung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Feilnbach ist eng mit der Entwicklung des Ortes verbunden. In der Zeit um 1870 als in Bayern die freiwilligen Feuerwehren gegründet wurden, war der Ort Bad Feilnbach mit dem heutigen Ortskern noch nicht vorhanden. Die Ortsteile Lippertskirchen und Jenbach bildeten die politische Grenze.
In Lippertskirchen und Jenbach waren je ein Feuerwehrhaus errichtet, in denen fahrbare Handpumpen untergebracht waren.
Die Nachbargemeinde Wiechs arbeitete bei der Brandbekämpfung von Anfang an mit Feilnbach zusammen. Erst 1932, als sich der jetzige Ortskern Bad Feilnbach entwickelte, wurde das zur damaligen Zeit modernste Löschgerät, eine Paul-Ludwig-Motorpumpe angeschafft und im Feuerwehrgerätehaus beim Riesenberger am Osterbach stationiert. Die Pumpe war bis 1967 in Betrieb, bis sie durch die technische Entwicklung endgültig überholt war und ausgemustert wurde. Die gute Qualität und Verarbeitung würde die Einsatzbereitschaft der Pumpe aber noch heute gewährleisten.
Foto Paul-Ludwig-Pumpe
Während des 2. Weltkrieges wurden die 15-jährigen Burschen zu einem Katastrophenzug rekrutiert. Nach den nächtlichen Bombenangriffen brachte man sie mit dem Bus zu Lösch- und Aufräumarbeiten nach München. Auch die Paul-Ludwig-Pumpe wurde mit dem damals schnellen Traktor, der eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h erbrachte, von Feilnbach nach München abberufen. Nach 3 Stunden Anfahrtszeit hatte sich die Löschgruppe beim ,,Auffangkommando in Ramersdorf" zu melden. Meistens brauchte unsere Wehr jedoch nicht mehr eingesetzt werden.
Im Lauf des Krieges wurden die freiwilligen Feuerwehren immer mehr von der Organisation des Staates erfasst. Am 11. Mai 1943 kam an die Wehrführer die Anweisung, auch Frauen und Mädchen zum Feuerwehrdienst heranzuziehen. Nach den noch vorhandenen ,,Erfassungslisten" wurden 50 Frauen zur Feilnbacher Wehr einberufen und leisteten zuverlässig ihren Dienst.
Von der schlimmen Kriegszeit zeugen noch heute die langen Listen der gefallenen und vermissten Feuerwehrkameraden, deren wir uns alljährlich am Ostermontag in einem Gedenk-Gottesdienst erinnern.
Nach dem Krieg hatte der Gerätewart Johann Riesenberger riesige Mengen an Feuerwehrgeräten aus Wehrmachtsbeständen zusammengesammelt. Auf diesem Weg kam unsere Wehr vorübergehend sogar zu einem Tanklöschfahrzeug, das allerdings, nachdem es wieder einsatzbereit gemacht war, an eine Stadtfeuerwehr abgegeben werden musste. Ersatzweise erhielten wir von der Feuerwehr Bad Aibling ein altes Fahrzeug Marke Benz, Baujahr 1920, mit einem 8-Zylinder, 5000 qcm Motor, Geländereifen auf der Hinterachse und Holzfelgen vorne. Dazu bekamen wir einen Motorspritzen-Anhänger. Da kein Feuerwehrgerätehaus zur Verfügung stand, verfiel das ohnehin stark abgenutzte Fahrzeug sehr schnell und wurde zerlegt. Weiter hatten wir noch eine sogenannte Luftschutzspritze, eine löschwassergekühlte Zweitakt-Pumpe von DKW, die in der Handhabung äußerst problematisch war. Diese Pumpe wurde 1958 gegen eine neuzeitliche Tragkraftspritze TS 8/8 ausgetauscht. Mit einem alten VW-Bus, den die Feuerwehr von der Firma Ettig gekauft und selbst umgebaut hatte, wurde die Pumpe transportiert.
Bei der Gemeinde-Zusammenlegung Feilnbach-Wiechs wurde 1966 eine zweite Pumpe TS 8/8 angeschafft und 1967 das neue Feuerwehrhaus an der Bahnhofstraße eingeweiht, dessen Planung Ing. Meier aus Tegernsee kostenlos für uns durchführte. Die Gemeinde erwarb im November 1967 aus Erspargründen ein gebrauchtes Magirus Löschgruppenfahrzeug LF 8. Der alte VW-Bus war 1969 so stark verfallen, dass er nicht mehr in Stand gesetzt werden konnte. Wieder kaufte die Feuerwehr einen gebrauchten VW-Bus, Baujahr 1963 und baute ihn in Eigenleistung um. Für den Löscheinsatz in schwierigem Gelände und zum Auspumpen von Kellern wurde 1974 eine Tragkraftspritze TS 2/5 angeschafft.
Foto Fuhrpark 1974 (VW-Bus, Unimog, LF)
1974 bot sich die Möglichkeit, einen preisgünstigen Unimog von einer Rundfunkgesellschaft zu erwerben. In über 300 freiwilligen Arbeitsstunden unter Anleitung des Gerätewartes Herbert Hauke und durch Verwendung von Spendengeldern, konnte der Veteranen-Unimog, Baujahr 1960 wieder tadellos hergerichtet und umgebaut werden. Das Fahrzeug wurde vom TÜV ohne Beanstandungen abgenommen und stand einem Neufahrzeug kaum nach. Auf diese Leistung waren unsere Kameraden mit Recht stolz. Zur Verbesserung der Einsatzbereitschaft bei Nacht wurde 1976 ein 2kW Notstromaggregat mit Scheinwerfern und Stativ in Dienst gestellt.
1978 wurde in Bad Feilnbach die Funkalarmierungs-Anlage eingerichtet. Unsere Wehr konnte somit auch über die Rufnummer 112 von der Feuerwehr Einsatzzentrale in Rosenheim alarmiert werden.
Nach der Gemeinde-Zusammenlegung Feilnbach mit Wiechs 1.1.1966, Au 1.1.1972, Dettendorf 1.2.1972 und Litzldorf 1.5.1978 zur Großgemeinde Bad Feilnbach, wurde die Feilnbacher Wehr für den gesamten Gemeindebereich mit 4 schweren Atemschutzgeräten ausgerüstet. Im gleichen Zug erhielt die Freiwillige Feuerwehr Au eine Rettungsschere.
Nachdem der 17 Jahre alte VW-Bus nicht mehr einsatzbereit war, bekam die Feilnbacher Wehr 1980 das erste neue Fahrzeug, einen Mercedes Kombi, der von einer Abordnung der Wehr bei den Zieglerwerken in Gingen am 3. April 1980 abgeholt wurde.
Am 15. Oktober 1984 konnte dann von Dekan Ludwig Penger das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 als Ersatz für den technisch schon veralteten, 24 Jahre alten Unimog geweiht und in den Dienst der Feilnbacher Feuerwehr gestellt werden.
Einen weiteren Beitrag zur technischen Ausrüstung leistete am 12. Dezember 1986 der Feuerwehrverein mit dem Kauf eines Anhängers, der als Schlauchwagen genutzt wurde.
Foto Fuhrpark 1995 (MBus, LF, TLF)
Den Stand der technischen Ausrüstung erhöhte der Ersatz des schon altersschwachen Magirus Löschfahrzeug LF 8 durch ein neues LF 8/6, ausgerüstet mit einem 600 Liter Löschwassertank. Das Fahrzeug wurde durch Pfarrer Aigner am 17. April 1995 geweiht und in Dienst gestellt.
Foto FW-Hausbau 1997/98
Im April 1997 begannen die Abrissarbeiten am Feuerwehrgerätehaus. Nach ca. 3.200 freiwillig geleisteten Arbeitsstunden war der Rohbau soweit fertiggestellt, dass die Fahrzeuge wieder an ihren angestammten Platz gestellt werden konnten. Bis zur endgültigen Fertigstellung des Innenraumes Anfang 1999 waren nochmals um die 4.300 ehrenamtlichen Stunden notwendig. Mit dem Umbau wurden die Tore der 4 Gassen vergrößert, der Schlauchtrog aus Platzgründen entfernt und eine Werkstatt und eine Atemschutzwerkstatt im Erdgeschoss eingerichtet. In diesem Zuge wurde auch die Aufgabenverteilung der Wehren geändert. Die Feuerwehr Au übernahm die Schlauchpflege der Gemeindefeuerwehren und wir die Atemschutzpflege. Im neu errichteten ersten Stock wurde ein Kommandantenbüro, getrennte Toiletten für Damen und Herren und eine Dusche eingerichtet. Die Küche und das Vereinsstüberl wurde auf Vereinskosten von Andreas Kirner liebevoll geschreinert. Der Verein investierte 26.000 DM in den Innenausbau und somit 100.000 DM aus der Feuerwehrkasse. Ursprünglich war geplant, dass ein Feuerwehrschulungsraum und ein kleinerer eigenständiger Besprechungsraum für die Gemeinde im Obergeschoß eingerichtet wird. Dies wurde dann in einen großen Saal mit verschiebbarer Trennwand geändert. Somit kann die Feuerwehr bei Bedarf Ihren Raum durch entfernen der Trennwand vergrößern und auch die Gemeinde Ihren Besprechungsraum in zwei Stufen vergrößern. Der ursprünglich geplante Aufgang zum Obergeschoß als außenliegende Eisentreppe durfte durch ein Treppenhaus ersetzt werden. Im Gegenzug für die höheren Materialkosten bauten und isolierten wir auch den Besprechungsraum der Gemeinde.
Im Jahr 2013 wurde das in die Jahre gekommene 29 Jahre alte TLF durch ein neues LF20 der Firma Walser ersetzt. Ein Anhänger mit Notstromaggregat und Lichtmast wurde 2014 gekauft.
Foto GW-L2 1997
Das 22 Jahre alte LF8 wurde 2017 durch einen Gerätewagen Logistik 2 ersetzt. Durch diesen neuen Fahrzeugtyp mit Hebebühne kann je nach Einsatzlage die benötigte Gerätschaft in Rollwägen zum Einsatzort gefahren werden. 2019 wurde der 2003 beschaffte 11/1 von VW durch einen Neuen von MAN ersetzt.
Fotos VW-Bus 2003 und Nachfolger MAN-Bus 2019
2018 wurde erstmalig der aus Einzelblättern bestehende Jahresbericht durch das farbige gebundene Jahresjournal ersetzt. Durch den Umbau der Dorfmitte und Pflasterarbeiten vor unserem Feuerwehrhaus zog die Feuerwehr für 6 Wochen in ein Ausweichquartier nach Wiechs. Am Feuerwehrtag Bad Feilnbach wurde der Bevölkerung ein echter Entstehungsbrand, eine Fett- und eine Spraydosenexplosion und weiteres vorgeführt. Zur 150-Jahr-Feier der Feuerwehr Bad Aibling wurde erstmalig mit den gesamten Gemeindefeuerwehren und Musik als gemeinsamer Zug aufgetreten.
Im Jahr 2020 verbreitete sich das Corona-Virus, das die Welt wie auch uns heimsuchte. Der Übungsbetrieb musste komplett eingestellt werden und im Einsatzbetrieb musste mit Abstand und Schutzmasken gearbeitet werden. Erst langsam konnte wieder mit Aufteilung in verschiedenen Gruppen der Übungsbetrieb aufgenommen werden. Ein einigermaßener Normalbetrieb war erst 2022 wieder möglich.
Gott zur Ehr´, dem Nächsten zur Wehr
Diese Inschrift ziert die Feilnbacher Feuerwehrfahne aus dem Jahre 1897.
Von diesem Leitgedanken überzeugt, eilten unsere Wehrmänner den Mitbürgern in vielen Notlagen zur Hilfe.
Große Brände gab es 1936 bei dem Anwesen Lerl in Wiechs und 1938 beim Schmied in Altofing, zu denen unsere Wehr gerufen wurde. In dieser Zeit brannte auch am Auerberg der Kaltenbrunnerhof. Die Löschpumpe wurde in einer wohl einmaligen Aktion mit einem VW-Käfer über den schlechten Talhäuslweg hinaufgeschleppt.
Als 1946 der Sterneckerhof in Steinach brannte, musste die schwere eisern bereifte Paul-Ludwig-Pumpe von Hand die ungeteerte Wendelsteinstraße hinaufgezogen werden, da zu dieser Zeit keine Zugmaschine zur Verfügung stand.
Ebenfalls 1946 brannte die Filze beim Gasthof Eulenau. Eine Woche lang war unsere Wehr mit den Löscharbeiten beschäftigt. Wegen der damals - im Gegensatz zu heute - oft trockenen Sommer, kam es in der Folgezeit des öfteren zu kleinen Flächenbränden, zu denen die Feilnbacher Wehr gerufen wurde.
Auf Grund eines bereits ausgedehnten Brandes, konnte 1946 beim Anwesen Maier in Gottschalling das Wirtschaftsgebäude nicht mehr gerettet werden.
1958 brannte in der Möbelfabrik Ettig in Feilnbach eine Trockenkammer aus. Dank des schnellen Eingreifens konnte ein Überspringen des Feuers auf andere Gebäudeteile verhindert werden.
Im Januar 1959 wurde die Hilfe der Feuerwehr noch einmal am gleichen Ort benötigt. Die Löscharbeiten wurden jedoch durch tiefen Schnee und eisige Kälte behindert. Die damals eingesetzten Wehrmänner wissen zu berichten, dass das fließende Wasser in den Schlauchleitungen während des Pumpens eingefroren ist. Die Angriffstrupps konnten ihre Standplätze kaum verändern und das rasch umsichgreifende Feuer nicht eindämmen. Das Werk brannte nieder.
Im Winter 1963 brach im Gundel-Sägewerk ein Großfeuer aus. Trotz des raschen Eingreifens der Feuerwehr konnte der Brand nicht mehr aufgehalten werden. Das Anwesen brannte bis auf die Grundmauern nieder
Gerettet werden konnte durch unsere Mithilfe das Wohngebäude des Beckenlehneranwesens in Au. Durch einen Kurzschluss in der elektrischen Anlage geriet im Juli 1967 das Bäcker-Säge-Anwesen in Brand. Ein Arbeiter, der sich im zweiten Stockwerk befand, konnte sich in letzter Minute über den Balkon in Sicherheit bringen. Ein Teil des Wohnhauses wurde gerettet.
Foto Ausflug in die Filze
Im Filzengebiet Neu-Kreuth entstand am 23. April 1968 ein Wald- und Flächenbrand. Der starke Wind breitete das Feuer schnell aus. Schon nach kurzer Zeit waren ca. 150 Hektar Wald nur noch Aschenboden. Nahezu alle Feuerwehren aus dem Gebiet Neubeuern, Feilnbach und Bad Aibling waren mit insgesamt 400 Mann angerückt. Die Feuerwehren verlegten rund 5000 Meter B- und 1000 Meter C-Schläuche. Die damaligen Landkreise Bad Aibling und Rosenheim hatten Katastrophenalarm ausgelöst. Der Bundesgrenzschutz und die Bundeswehr leisteten mit technischem Gerät und Mannschaft bei dem mehrere Tage anhaltenden Großfeuer ebenfalls notwendige Hilfe.
Am 20. Januar 1969 um 6.00 Uhr wurde Alarm gegeben. Der Berggasthof ,,Talhäusl" brannte. Der direkte Weg war verschneit und unpassierbar. Nach einem Umweg über Leizach war das Gebäude bei unserem Eintreffen bis auf die Grundmauern niedergebrannt.
Völlig zerstört wurde am 07. November 1970 auch das ,,Waldl Anwesen" in Brettschleipfen durch einen Brand, der von den Feuerwehren nicht mehr unter Kontrolle gebracht werden konnte. Am 18. Juni 1972 brannte die Florianshütte der Rosenheimer Pfadfinder nieder, bevor unsere Wehr eingreifen konnte.
Eine große Rauchsäule zeigte am 06. April 1974 von Weitem sichtbar, wieder einen Filzenbrand an. In der Nähe vom Torfwerk-Feilnbach standen Föhrenkulturen in Brand. Nur dank eines neu angelegten Forstweges, der eine Brandschneise bildete, war es möglich das Feuer einzugrenzen und zu löschen.
Um 17.00 Uhr wurde der Tag zur Nacht und über Bad Feilnbach ging am 18. August 1974 ein Hagelgewitter in einem noch nie gekannten Ausmaß nieder. Faustgroße Eisbrocken zertrümmerten innerhalb von 10 Minuten Fenster, Dächer, Eternitfassaden, vernichteten Obstbäume und brachten reihenweise Autos zum wirtschaftlichen Totalschaden. Über Tage pumpten unsere Feuerwehrmänner unter Mithilfe der Nachbarwehren Keller aus, errichteten Notdächer und halfen auf dem verwüsteten Campingplatz. Kreisbrandrat Bachmaier hatte die Feuerwehren des gesamten Landkreises zur Hilfeleistung aufgerufen. In den darauffolgenden Tagen bewiesen zahlreiche Feuerwehren in vorbildlicher Manier ihre Hilfsbereitschaft.
Ein schwarzer Freitag für die Fischer schrieb die Lokalpresse, als am 18. Oktober 1974 um 17.00 Uhr ein österreichischer Tanklastzug über die Autobahnbrücke stürzte und sich 10.000 Lieter Benzin in den angrenzenden Graben ergossen. Die Feuerwehren der näheren Umgebung mussten das durchtränkte Erdreich abtragen und das Wasser reinigen. Der Einsatz dauerte bis zum Morgen.
Der Filzenbrand am 15. April 1976 konnte in einer Tagesarbeit gelöscht werden. Bad Feilnbach hatte eine Wache gestellt, die noch im Torfboden befindlichen Brandnester aufspüren und ausheben musste.
Dank der raschen Alarmierung wurde im Anwesen der Moosmühle am 15. Oktober 1977 der Brand in der Scheune eingedämmt, bevor er auf das stark gefährdete Wohnhaus und die Gastwirtschaft übergreifen konnte.
Am 22. Juli 1979 wurden wir zum brennenden Maier-Hof in Gottschalling gerufen. Auch hier konnte der Brand noch gerade rechtzeitig an der Feuermauer zurückgehalten werden.
Am 19. Dezember 1979 unterstützten wir die Auer Feuerwehr beim Großbrand in der Möbelfabrik 3F. Ein Übergreifen der Flammen auf das Hauptgebäude konnte verhindert werden.
Im Januar 1982 war durch anhaltende Regenfälle ein Einsatz schon abzusehen. Am 30. dieses Monats um 10.00 Uhr mussten wir in Richtung Reithof ausrücken und das überflutete Kellergeschoss auspumpen. Dieser Einsatz war erst am 1. Februar morgens 8.00 Uhr beendet.
Am 22. April 1984 war schon von Weitem ein heller Feuerschein über dem Gemeindebereich zu sehen. Die Meldung der Alarmzentrale Rosenheim verhieß nichts Gutes: Großbrand in der Reithofpark-Klinik. Beim Eintreffen der ersten Feuerwehren stand die Veranstaltungshalle und der Kaminstadl im Vollbrand. Auch der massive Einsatz der angerückten Ortswehren sowie der Nachbarwehren des Landkreises Rosenheim, konnten nicht verhindern, dass die Halle und der Kaminstadl niederbrannten. Es entstand ein Sachschaden von 4 Mio. Euro.
Foto Brand Reithof
Am 4. September 1984 wurden wir zum Brande eines Bauernhofes nach Wilharting gerufen. Beim Hoanzn konnte nur noch das Wohnhaus teilweise von den Flammen bewahrt werden.
Brand in der Gaststube der Wendelsteinstube. Fast die gesamten Räumlichkeiten im Erdgeschoss fallen am 11. August 1990 den Flammen zum Opfer.
Fast zu einer Art Dauerbrenner - im wahrsten Sinne des Wortes - entwickelte sich 1992 das Restaurant an der Kreuzstraße, das am 10. März 1992 bis auf die Grundmauern nieder- brannte. Die Nachlöscharbeiten dauerten durch die immer wieder aufflammenden Glutnester vier Tage.
Am 5. August 1992 brannte der Wirtschaftsteil des Woidl-Hofes völlig aus. Das Wohnhaus konnte Dank des schnellen Eingreifens der Ortsfeuerwehren gehalten werden.
Foto Brand Kreuzstraße 92
22. August 1993: Großalarm im Gemeindebereich Bad Feilnbach. Das landwirtschaftliche Anwesen Schmid in Sonnenham steht durch einen vom Blitzschlag verursachten Brand bei Eintreffen der Ortswehren vollständig in Flammen. Es konnte nur noch das Wohnhaus vor den Flammen gerettet werden.
Bei einem verheerenden Unwetter am 30. Mai 1995 wurden zahlreiche Keller im Ortsbereich überschwemmt. Das Ausmaß der Verwüstungen durch die Geröllmassen, die die Bäche ins Tal beförderten, war erst bei Tagesanbruch ersichtlich. Nach drei Tagen durchgehendem Einsatz der Feuerwehr waren alle Keller wieder ausgepumpt.
Die gesamte Hausmeisterwohnung der evangelischen Kirche brannte am 18. Mai 1996 aus. Ein Übergreifen der Flammen auf die Kirche konnte Gott sei Dank verhindert werden.
Am 31.10.2009 waren wir bei einem größeren Zimmerbrand in der Kirchgasse Dettendorf mit beim Löschen. Im Folgejahr waren zwei größere Brände. Am 2.4. ein Scheunenbrand in Gottschalling und am 24.11. ein Stallungsbrand in Trogen.
Zum Brand des Bistro Haxn in Bad Feilnbach wurden wir in der Nacht zum 3.6.2011 gerufen. Der Brand konnte schnell gelöscht werden und der Wirt war bereits durch Hilfe von Nachbarn aus dem Keller befreit.
Zu einem größeren Stadlbrand zwischen Litzldorf und Derndorfer Moos wurden wir am 21.2.2012 gerufen. Am 17.9.2013 musste ein Wohnhaus am Point Nord gelöscht werden.
In der Nacht vom 25.2.2014 war von Weitem ein heller Feuerschein zu sehen. Die Halle des Sägewerks an der Ackerpointstraße stand in Vollbrand. Durch das schnelle Eingreifen konnte ein Überspringen der Flammen auf das Wohnhaus, die Garagen und das Wasserkraftwerk verhindert werden.
Am 9.2.2016 war bei Bad Aibling ein schweres Zugunglück. Wir wurden zur Personenrettung, zum Gegenstände sichern und zur Bergung der Zugführer mit der Rettungsschere eingesetzt. Es bot sich allen Einsatzkräften ein Bild des Schreckens an der Unglückstelle. Dieser Einsatz war auch für uns nicht leicht zu verarbeiten. Es waren 12 Tote und 89 teils Schwerverletzte zu beklagen.
Durch massive Schneeprobleme im Großbereich Aschau unterstützten wir im Januar 2019 beim Abschaufeln von Dächern in Sachrang.
Im Juli 2021 fuhren 4 Wehrler im Kontingent des Landkreises eine Woche mit dem GW2 und Aggregat in das Flutkatastrophengebiet NRW/Rheinland-Pfalz. In Dernau im Ahrtal wurde unter anderem das Öl-Wasser-Gemisch der überfluteten Heizöltanks abgepumpt um weitere Schäden zu verhindern. Zu einem Großbrand eines landwirtschaftlichen Anwesens am Kreuthweg in Au rückten wir im August 2021 aus. Durch den Einsatz der Feuerwehren, der die ganze Nacht dauerte, konnte eine Ausbreitung auf andere Häuser verhindert werden.
Foto Katastrophenzug in Dernau RLP / Brand Au
Der Verein
Schon einige Jahre nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr in Feilnbach schlossen sich die Mitglieder zu einem Verein zusammen. Gemeinsam mit dem Krankenunterstützungsverein Feilnbach weihten sie 1897 eine Fahne. Die Vereinsmitglieder hatten einen für die damaligen Verhältnisse hohen Beitrag von 50 Pfennig jährlich zu bezahlen. Ihre Familien erhielten im Krankheits- oder Todesfalle eine Unterstützung aus der Vereinskasse.
Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr. Einer für Alle, Alle für Einen lautet der Wahlspruch auf der Fahne.
Dieser starke Schutzbund bewährte sich durch viele Jahre. Die staatliche Sozialversicherung zum Schutz des Einzelnen vor schwerer Not entwickelte sich immer besser. Der Krankenunterstützungsverein Feilnbach wurde deshalb 1933 vom Feuerwehrverein getrennt und aufgelöst.
Leider gingen der Feuerwehr durch die beiden Weltkriege die meisten geschichtlichen Unterlagen verloren. Jakob Grasl begann 1963 als Schriftführer die Vereinsgeschichte wieder aufzuschreiben.
In den 1960er Jahren entwickelt die Feuerwehr ein reges Vereinsleben. Alljährlich fand ein Feuerwehrausflug statt.
2 Jahre nach dem offiziellen Datum beging unsere Feuerwehr am 10. August 1975 ihr 100-jähriges Gründungsfest. Unter Mitwirkung aller Ortsvereine und zahlreichen Feuerwehren, sogar einiger Wehren aus Tirol, wurde das Fest bei einem Bilderbuchwetter zu einem großen Erfolg. Die Spendenaufrufe an die Gemeindebürger brachten ein überraschend gutes Ergebnis. Mit dem Geld konnte die Ausrüstung weiter modernisiert werden.
Ein lang gehegter Wunsch der Feuerwehrmänner, eine neue Fahne zu weihen, ging 1980 Dank der großzügigen Spende eines Gemeindebürgers in Erfüllung. Die Nachbarwehr Litzldorf, mit der wir schon seit langer Zeit sehr gut zusammenarbeiteten, entsprach am 12. Januar 1980 unserer Bitte und wurde Patenverein. Am 17. August 1980 gaben sich schließlich 50 Feuerwehren, sowie alle Vereine des Gemeindebereiches zur Fahnenweihe die Ehre. Bei wolkenverhangenem Himmel setzte sich der Kirchenzug in Bewegung. Kaum hatten die ersten Teilnehmer den Kirchplatz am Riesenfeld erreicht, begann es in Strömen zu regnen. Fluchtartig traten alle wieder den Rückzug in Richtung Festzelt beim Kistlerwirt an. Nachdem die Fahne bereits vom hl. Petrus eine Nottaufe erhalten hatte, nahm geistlicher Rat Penger im Festzelt die kirchliche Segnung vor. An einen Festzug war nicht mehr zu denken.
Foto: Kirchenzug mit sehr viel Regen zur Fahnenweihe 1980
Am 6. und 7. Juli 1984 wurde erstmalig das Bierfest vor dem Feuerwehrgerätehaus veranstaltet. Es wurde ein fester Bestandteil im Feilnbacher Veranstaltungsprogramm.
In der Mitgliederversammlung am 2.2.1987 wurde von allen 63 anwesenden Mitgliedern beschlossen, dass der Verein in das Vereinsregister eingetragen wird. Somit erhält der Verein das e.V. als Zusatz. 1991 wurde die Amtszeit der Vorstandschaft von 6 Jahren auf 3 Jahre verkürzt.
Am 12. April 1993 feierten wir zusammen mit den Kameraden unseres Patenvereins Litzldorf das 120-jährige Bestehen unserer Wehr. Nach einem Gedenkgottesdienst traf man sich im Feuerwehrhaus zu einem gemütlichen Beisammensein, umrahmt von der Feilnbacher Musi.
Am 20. August 1993 veranstaltet unsere Feuerwehr erstmalig ein Open Air mit der Eabach Säsch'n an der Moosmühle. Dank guter Vorbereitung und herrlichem Wetter konnten ca. 2.500 Besucher ein eindrucksvolles Fest erleben. Die Open Airs 1994 und 1995 konnten wegen der schlechten Witterung nicht an den Erfolg der ersten Veranstaltung anknüpfen. Dem Wetter zum Trotz wurde kurzentschlossen ein Festzelt aufgestellt, damit die abgehärteten Besucher, die wider Erwarten heranströmten, trocken bis in die Morgenstunden feiern konnten.
Foto Eines der legendären Open Air Feste
Zu einer Bereicherung unseres Bierfestes wurde der am 29. Juni 1996 erstmalig veranstaltete Nachtflohmarkt. Der Erfolg setzte sich am 28. Juni 1997 beim 2. Nachtflohmarkt, durch steigende Stand- und Besucherzahlen, fort. Mittlerweile ist dieser Nachtflohmarkt die größere Attraktion als das Straßenfest.
Foto Nachtflohmarkt
Unabhängig von den über 6.000 unentgeltlich geleisteten Arbeitsstunden beim Umbau des Feuerwehrhauses 1997 konnten u.a. mit den aus vielen Veranstaltungen erwirtschafteten Geldern der Innenausbau das Florianstüberls und der Küche finanziert werden.
In besonderer Weise dienen innerhalb des Jahreskreises alle Veranstaltungen des Vereins der Förderung von Kameradschaft und der Festigung des Gefühls der Zusammengehörigkeit.
1998 konnte der Verein sein 125-jähriges Bestehen feiern. Gefeiert wurde von Donnerstag 25.Juni bis Montag 29. Juni mit den Trenkwaldern, der Eabach Säsch´n, der Feilnbacher Musi und der Großholzhauser Musi. Der Donnerstag stellte sich jedoch durch das Fußball WM Spiel gegen Iran als sehr schlechter Termin heraus. Der Festsonntag konnte mit einem großen Umzug mit 55 Vereinen und 4 Musikkapellen gefeiert werden.
Im April 2002 organisierte die Jugendfeuerwehr zum ersten Mal seit drei Jahren wieder eine Discoparty mit DJ und Barbetrieb, die berühmt berüchtigte Blondinenparty. Mit viel Fleiß und Energie wurde organisiert, geplant und die 5. Halle liebevoll dekoriert und hergerichtet. Als es dann soweit war, spielte der Wettergott leider nicht mit und schickte uns eine kalte Nacht, wodurch sich trotz vorsorglich aufgestelltem Zelt nicht die erhoffte Besucherzahl einfand.
Am Ostermontag den 21. April 2003 wurde das 130-jährige Gründungsfest und die Fahrzeugweihe des neuen Mehrzweckwagens gefeiert. Nach dem Gedenkgottesdienst segnete Pfarrer Aigner das neue Fahrzeug. Die Fahnenabordnung der vier Gemeindewehren, unser Patenverein Litzldorf und die Kronwitter Musi begleiteten uns bei diesen Schritten. Mit Weißwürsten, Kaffee und Kuchen und einer Brotzeit ließen wir den Festtag gemütlich ausklingen.
Am Montag den 28. April wurde der neue 11/1 dann komplett einsatzbereit der Freiwilligen Feuerwehr Bad Feilnbach übergeben und die Fahrzeugabnahme gefeiert.
Im August 2003 fand die Beachbarparty am Rossererplatz statt. Das Zelt wurde aufwändig mit selbst gebastelten Palmen und mehr dekoriert. Zur Unterhaltung spielte die angesagte Partyband Bitter Lemon.
Im folgenden Jahr wurde die Beachbarparty am Open Air Platz bei der Moosmühle abgehalten. Die ehemalige Feilnbacher Band Eabach Säschn, welche vor über 10 Jahren mit unserem Open Air groß wurde, konnte überredet werden, dass sie wieder aufspielt. Gemeinsam mit der Partyband Sphinx heizten diese gewaltig ein.
Im Juni 2008 hat die Jugendfeuerwehr mit Hilfe der aktiven Wehr am Sonntag vor dem Nachtflohmarkt ein Konzert der Cuba Boarischen im Kurpark organisiert.
Unser 140 Jähriges Jubiläum konnten wir 2013 feiern. Wir feierten am Ostermontag mit unserem Patenverein Feuerwehr Litzldorf, der Feuerwehr Au, der Vorstandschaft der Feuerwehr Dettendorf, der Feuerwehrlandkreisführung und unserem Pfarrer Ernst Kögler im Feuerwehrhaus.
Die aktuelle Fahne ist schon in die Jahre gekommen und wurde 2014 in Schierling generalüberholt und sogleich bei der 140 Jahr Feier unseres Patenvereins, der Feuerwehr Litzldorf, ausgeführt.
Unsere alte Fahne aus dem 18. Jahrhundert war durch das Alter schon am Zerfallen. Der Erhalt war nur durch eine sehr aufwändige Restaurierung sicherzustellen. Fahnen Kössinger hat uns die Restaurierung der Fahne, der Fahnenbänder und des Adlers auf der Spitze durchgeführt. Am Ostermontag 2018 konnte Pfarrer Kögler die alte Fahne nach gelungener Restaurierung nachweihen.
Im März 2020 verbreitete sich der Corona Virus weltweit wie auch in Bad Feilnbach. Alle Vereinsaktivitäten und Treffen mussten zum Eigenschutz und auf Grund der staatlichen Kontaktbeschränkungen abgesagt werden. Auch die Jahreshauptversammlungen durfte erst wieder im Mai 2022 stattfinden.
Vom 24. bis 27. Juni 2023 feierten wir unser 150-jähriges Gründungsfest am Apfelmarktgelände. Am Freitag war der Nachtflohmarkt mit 80er/90er Party, am Samstag war Bier- und Weinfest mit den Sulzberglern, am Montag war Kesselfleich mit unserem Bayerischen Ministerpräsidenten, unserer Landtagspräsidentin, unserer Bundestagsabgeordneten, Oberbayerischen Bezirkstagspräsidenten, dem Landrat und weiteren. Der Festsonntag begann um 6 Uhr mit dem musikalischen Weckruf-Umzug des Festleiters Robert Gsinn, Kommandenten Johannes Roth, Vorstandsvorsitzenden Korbinian Zehetmayer und am Rathaus Schirmherr/Bürgermeister Anton Wallner. Um halb 10 Uhr machten sich die 8 Ortsvereine, Ehrengäste und 36 Feuerwehren gemeinsam mit uns im Kirchenzug auf zum Kirchplatz im Obstgarten an der Auer Str. Nach dem Feldgottesdienst mit Pfarrer Ernst Kögler und Ansprachen von Festleiter Robert Gsinn, Bürgermeister und Schirmherren Anton Wallner, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und Kreisbrandinspektor Max Goldbrunner zog bei strahlendem Sonnenschein der Festzug mit über 1.000 Leuten in 3 Zügen zurück zum Festzelt.